„Journalisten machen sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten.“
Es sind geflügelte Worte im deutschen Journalismus. Immer dann, wenn Journalisten in Redaktionen über Neutralität/Objektivität/Haltung/Parteinahme diskutieren, ist nahezu sicher: Dieser Satz wird irgendwann fallen – entweder als lauter, protestierender Einwurf oder als leise resignierendes Gemurmel.
Ich habe den Eindruck, dieses Zitat erfreut sich dazu seit geraumer Zeit auch außerhalb der Redaktionen einer neuen Beliebtheit: als Floskel der vermeintlichen Medienkritik, gern genutzt auf Twitter. Als Pauschalkritik in 77 Zeichen.
@christianbangel „Ein Journalist darf sich mit keiner Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten Sache.“
– Hanns-Joachim Friedrichs –— krebbi (@krebbi) 6. Januar 2017
@HasnainKazim „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache.“ (H.J. Friedrichs) #afd
— AfD-Fraktion Hamburg (@AfD_Fraktion_HH) 6. Juni 2016
@patriarchator Das mit dem sich nicht gemein machen vergessen immer mehr Journalisten. @dunjahayali und @MatthiasMeisner sind nur einige
— huegelkind (@huegelkind_de) 21. Juli 2016