Genau diesen Weg der Werbefinanzierung versucht das Berliner Podcast-Label Viertausendhertz seit Anfang 2016 zu gehen. Das Gründungsteam aus Nicolas Semak, Hendrik Efert, Christian Conradi will aufwendige Podcasts nach US-Vorbild selbst produzieren, aber auch “Autoren-Podcasts” externer Produzenten eine Plattform bieten. Um die Vermarktung kümmert sich Mitgründerin und Marketing-Expertin Marie Dippold, die zuvor das Marketing bei Disneymedia+ und N24 leitete. Zum Start konnte das Podcast-Label den Hörbuch-Anbieter Audible als exklusiven Werbepartner gewinnen, danach warb das Berliner Unternehmen switchup in den Podcasts für einen Stromanbieterwechsel.
“Wir sind sehr glücklich, wie Viertausendhertz gestartet ist. Seit Jahresbeginn sind wir jetzt bei einer Gesamt-Downloadzahl zwischen 600.000 und 700.000 Downloads über alle Formate”, zeigte sich Nicolas Semak beim Interview im August 2016 zufrieden.
Trotz der vorzeigbaren 100.000 Downloads pro Monat war Semak damals aber nicht uneingeschränkt zufrieden: “Was sich allerdings nach wie vor schwierig gestaltet, ist das Thema Sponsoring. Das ist in Deutschland einfach noch sehr neu, da muss man noch viel erklären. Die Firmen sind zwar eigentlich alle interessiert, aber doch etwas zögerlich”, berichtete Semak.
Seit September 2016 wird die Werbung von Viertausendhertz auch von der AS&S vermarktet, dem Werbe-Tocherunternehmen der ARD. Dort werden für Viertausendhertz 12.000 bis 40.000 Downloads pro Folge ausgewiesen, die Zielgruppen-Beschreibung: „Erwachsene 18-50 Jahre, Akademiker / Multiplikatoren“ – und – „Early Adopter“.
Viertausendhertz möchte sich trotz der guten Zahlen breiter aufstellen, mit einem bezahlten Mitgliederbereich und Auftragsproduktionen, die “natürlich außerhalb von Viertausendhertz laufen werden”, wie Nicolas Semak versichert. Die erste externe Auftragsproduktion: Ein englischsprachiger Podcast über den Klimawandel namens Tipping Point, beauftragt von der Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung.